Kunstgelenk der
Schulter
In den letzten Jahren hat sich die Entwicklung von Kunstgelenken der Schulter enorm verbessert. Heute können schwere Probleme des Schultergelenks durch den Einsatz eines Kunstgelenks der Schulter sehr gut behandelt werden, vorausgesetzt, die Diagnose ist genau, die Indikation richtig gestellt und die Operationstechnik professionell angewendet wird.
Synonyme sind: Schulter- Totalendoprothese, Künstliches Schultergelenk, Schulter Endoprothese, Schulterprothese, Totalendoprothese der Schulter (TEP)
Ursachen für einen Schultergelenksverschleiß
Es gibt verschiedene Gründe, warum das Schultergelenk verschleißen kann:
Primäre Omarthrose:
Hierbei wird der Knorpel des Gelenks durch lang anhaltende Belastung, wie zum Beispiel durch schwere körperliche Arbeit über einen langen Zeitraum, direkt abgenutzt. Das führt dazu, dass der Knochen des Oberarmkopfes auf dem Knochen der Gelenkpfanne reibt, was starke Schmerzen verursachen kann.
Chronische Instabilität:
Wenn die Schulter aufgrund früherer Verletzungen oder schwacher Bänder instabil ist und es immer wieder zu Ausrenkungen kommt, kann dies zu einer ungleichmäßigen Abnutzung des Knorpels führen. Dies nennt man sekundäre exzentrische Omarthrose bei Instabilität.
Ausgeprägte Sehnenrisse:
Verletzungen oder jahrelange Abnutzung der Rotatorenmanschette können zu einer falschen Belastung des Knorpels führen und letztendlich zu Arthrose führen. Dies kann zu einer deutlichen Einschränkung der Armkraft führen.
Unfallfolgen:
Frühere Knochenbrüche im Bereich des Schultergelenks können dazu führen, dass der Knorpel verletzt wird oder sich Stufen im Gelenk bilden, was zu vorzeitigem Verschleiß und Arthrose führen kann.
Infektionen:
Infektionen des Schultergelenks können dazu führen, dass der Knorpel vorzeitig abgebaut wird. Dies nennt man sekundäre postinfektiöse Omarthrose.
Durchblutungsstörungen:
Bei Durchblutungsstörungen des Knochens, die oft bei Rheumatikern auftreten, kann der Knochen absterben, was zu einem Einbruch der Knorpelschicht führen kann und somit zu Gelenkverschleiß führt.
Symptome, die auftreten können
Anfangs können schleichende Beschwerden wie Spannungsgefühle und dumpfe Schmerzen auftreten. Typische Symptome sind eine eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter, Schwierigkeiten bei Überkopfarbeiten und beim Heben schwerer Gegenstände sowie rasche Ermüdung des Arms. Im fortgeschrittenen Stadium können selbst alltägliche Bewegungen wie das Kämmen der Haare oder das Essen erschwert sein. Das Liegen auf der betroffenen Seite kann schmerzhaft sein, und bei einem Riss der Rotatorenmanschette kann die Kraft im Arm eingeschränkt sein.
Wann ist eine Operation mit einem Kunstgelenk der Schulter notwendig?
Der Zeitpunkt für eine Operation hängt vom Leidensdruck des Patienten ab. Eine Operation ist dann angezeigt, wenn die Lebensqualität aufgrund von Schmerzen stark beeinträchtigt ist, es im Alltag zu Problemen kommt und die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Zuvor sollte eine konservative Behandlung mit Physiotherapie, Schmerzmedikation und gegebenenfalls Injektionen erfolgt sein.
Welche Art der Prothese wird bei einem künstlichen Schultergelenk gewählt?
Es gibt zwei Arten von künstlichen Schultergelenken: das anatomische Kunstgelenk der Schulter und das inverse Kunstgelenk der Schulter.
Anatomische Schultergelenks Prothese:
Diese wird eingesetzt, wenn die Rotatorenmanschette intakt ist. Der Oberarmkopf und gegebenenfalls die Gelenkpfanne werden ersetzt. Moderne Implantate verzichten oft auf einen Prothesenstiel, was eventuelle Wechseloperationen in der Zukunft erleichtern kann.
Inverse Schultergelenks Prothese:
Diese wird verwendet, wenn es einen irreparablen Schaden an der Rotatorenmanschette gibt. Die Prothese schafft ein neues Drehzentrum, sodass der Schultermuskel die Bewegung des Arms übernehmen kann.
Die Operation - Schulter-Totalendoprothese (Schulter-TEP)
Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Nach einem etwa 10 Zentimeter langen Hautschnitt wird das Schultergelenk freigelegt, der beschädigte Teil des Oberarmkopfes entfernt und die Prothese implantiert. Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel 5-7 Tage.
Erwartungen bei geplantem Kunstgelenk der Schulter
Die Operation hat drei Hauptziele: Schmerzreduktion bis hin zur Schmerzfreiheit, Wiederherstellung einer angemessenen Funktion und Belastbarkeit sowie eine möglichst lange Haltbarkeit der Prothese.
Nach dem endoprothetischem Schultergelenksersatz
Nach der Operation sollten regelmäßige Hebe- und Tragebelastungen über 5 Kilogramm vermieden werden, da dies das Risiko einer Lockerung der Prothese erhöhen kann. Sport und Bewegung sind wichtig, jedoch sollte Überlastung vermieden werden. Empfohlen werden gleichmäßige, fließende Bewegungen wie Schwimmen, Yoga, Tanzen, Wandern oder Gymnastik. Ruckartige Sportarten wie Tennis oder Kraft- und Kampfsportarten sind weniger geeignet.